Radltour Gibraltar 2019

4. Woche (Tossa de Mar - Burriana, 10. - 16. Mai 2019)

 

Tossa de Mar

Tossa de Mar

Freitag 10.5. Wetter heiter, heiß. 7:30 Frühstück am Strand von Tossa de Mar mit Blick auf die ummauerte Altstadt: Cafe con Leche, Palmera (Schweinsohr), Bretzel de Chocolate. 8:00 Start. Es geht weiter auf der gebirgigen Küstenstraße Gl-682 und gleich 4 km hoch bis Santa Maria de Llorell (171 m), 3,5 km wieder runter, 0,5 km hoch und 1 km bergab. 9:00 Lloret da Mar (10). Am Ortsende je 1 km rauf und runter. Blanes (16). Brücke über die Tordera, die die Grenze zwischen der Costa Brava und der Costa del Maresme bildet. In Malgrat de Mar (22) auf den Passeig Maritim. 11:00 Pineda de Mar (28). Hinter Calella (32) gehe ich auf die N-II, weil diese ab hier direkt an der Küste verläuft und einen Seitenstreifen hat. Aussichtsplattform Mirador Cala Vinyeta y Cala de'n Pere.

Mirador Cala Vinyeta

Mirador Cala Vinyeta

Sandstrand Platja el Molí (36). 12:30 - 13:30 Mittagessen in Arenys de Mar (42) im McDonald's. 14:00 Mataró (52). In Premià de Mar Radweg am Strand neben der Camí Ral (N II). Zwei Bier am Strand für 2,30! Immer am Meer entlang. Platja de la Barca Maria in Badalona (70). Marina de Badalona (74), historische Sehenswürdigkeit Les Tres Xemeneies (die drei Schornsteine). Platja del Litoral in Sant Adrià de Besòs (76). Brücke über den Besòs. 17:00 Strand in Barcelona Platja de la Mar Bella (80). Ein hilfsbereiter MTB-Fahrer namens Xavi führt mich den kürzesten Weg ins Zentrum. 17:30 Uhr Barcelona (84 km).

Sagrada Familia Barcelona

Sagrada Familia Barcelona

Sagrada Familia. Die Grundsteinlegung für dieses komplexe und immer noch unvollendete Kirchenbauprojekt erfolgte 1882. Sein Schöpfer Antoni Gaudi arbeitete 43 Jahre daran und argumentierte: "Mein Kunde hat keine Eile." Weil morgen wieder Ruhetag ist und ich mir die Stadt anschauen möchte, buche ich zwei Nächte bei Bcn Sport Hostels (30,- p.N. im Achtbettzimmer). Von Garmisch bis Barcelona habe ich 1.750 km und 9.620 hm bewältigt. Dies feiere ich natürlich gebührend in der urgemütlichen Kneipe Can Codina gleich um die Ecke. Ich koste Merluza y Gambas (Seehecht und Garnelen), Sepia en su tinta (Tintenfisch in eigener Tinte) und schließe mit einem typischen katalanischen Gericht ab: Cap i Pota con Chorizo y Garbanzos (Eintopf mit würziger Wurst aus Schweinefleisch sowie Kichererbsen). Für mich schmeckt es wie Kesselfleisch, also sehr lecker.

Samstag 11.5. Wetter heiter. Ruhetag in Barcelona. Um bequem und ohne Fahrrad zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu gelangen, besorge ich mir ein Seniorenticket der Barcelona-City-Tour für 25 €. Die westliche orange Route fährt 19 Highlights an, die östliche grüne 16, wobei sich 3 überlappen. Natürlich gibt es den Audio-Guide auch auf Deutsch. Die westliche Runde ist Arc de Triomf, Prachtboulevard Passeig de Colom, Nationales Kunstmuseum von Katalonien, Pavillon Mies van der Rohe, Fußballstadion Camp Nou (Barça), Casa Milà (La Pedrera = der Steinbruch), Casa Batlló (Apartmenthaus von Gaudi, leider z.T. eingehaust). Mittags laufe ich die Prachtstraße La Rambla mit ihren eindrucksvollen Häusern entlang und schlendere durch die engen und verwinkelten Gassen des ältesten (gotischen) Stadtviertels Barri Gòtic zur imposanten Kathedrale.

Gotisches Viertel

Gotisches Viertel

Dann steige ich in den "grünen" Bus und fahre zu den neuen Stränden La Barceloneta und La Nova Mar Bella, wo ich gestern die Stadt betreten habe. Weiter geht es zu dem Bürokomplex Torre Agbar (heute Torre Glòries), der für mich wie eine grüne Gurke aussieht, zur Sagrada Familia und zum Hospital Sant Pau, das im katalanischen Jugendstil (Modernisme) errichtet wurde. Beim Park Güell steige ich vorübergehend aus. Zurück geht es dann wieder zur Casa Milà.

Stierkampfarena

Stierkampfarena

Hospital de Sant Pau

Hospital de Sant Pau

Park Güell

Park Güell

Casa Milà

Casa Milà

Abendessen wieder im Can Codina mit Chistorra (würzige Wurst), Costilla de Cerdo confitada (kandierte Spareribs), Alitas de Pollo con Salsa Yakitori (Chickenwings mit Yakitori-Sauce). Kellner Stefan erzählt mir, dass er schon viermal den Jakobsweg gewandert ist mit einem Tagesmaximum von 55 km!

Sonntag 12.5. Wetter heiter. Ich wache trotz Achtbettzimmer erst um 8:30 auf. 9:00 Frühstück im Hostel aus einem Automat (Café con Leche, Waffel). 9:30 Start, der Einfachheit halber erst den Passeig de Gràcia entlang (vorbei an der noch immer eingehausten Casa Battló)  und dann rechts in die Gran Via de les Corts Catalanes (C-31) und diese immer geradeaus. Rampenbrücke über die Eisenbahn (8) undvorbei am Hospital Bellvitge (10). Radweg Camí del Riu Llobregat durchs Autobahnkreuz und über den Fluss Llobregat. Durch den Parc Agrari del Baix Llobregat zur C-245. 13:30 - 14:30 Mittagessen in Sant Boi de Llobregat (18) Menu dia (11,50) Primero: Paella Mixta, Segundo: Parillada de carne, incl. pan, cerveza, vino o café. C-245 mit wenig Verkehr und Seitenstreifen. 15:00 Castelldefels (26). Bei Tageskilometer (31) wechsle ich auf die Küstenstraße C-31, die allerdings rauf und runter geht: 1 km hoch und wieder runter nach Garraf (34). 3 km bergauf bis zum Sattel Costes de Garraf (116 m), 2 km runter, 1,5 km rauf, 1 km runter, 0,5 km rauf und wieder 1 km runter. 17:00 Uhr Sitges (45 km). Hostal Bonanza (ÜF 32,50) gegenüber der Klause des Heiligen Sebastian. Spaziergang über den Strand Platja de Sant Sebastià in die verwinkelte Altstadt mit dem Museu del Cau Ferrat und der eindrucksvollen Kirche des heiligen Bartholomäus und der heiligen Thekla, die auf einem Felsen thront.

Sitges

Sitges

Montag 13.5. Wetter heiter. 8:00 Frühstück. Leider endet die Strandpromenade nach 3,5 km an der Llacuna de la Riera de Ribes, auch weil sich dahinter ein Golfplatz befindet. Ich gehe auf die C-246a, die 2 km bergauf (57 m) und wieder hinab führt nach Les Roquetes (10). Hinter Vilanova mündet die C-246a in die C-31 (16 km), was aber kein Problem darstellt, weil diese einen Seitenstreifen und wenig Verkehr hat und noch dazu eben verläuft. Außerdem habe ich Rückenwind. 10:00 Cunit (20), Café con leche, Fanta. Über die Eisenbahnbrücke runter an die Strandpromenade. Es folgt eine Radlerkultstrecke entlang der Strände, an denen noch keine Sonnenschirme und Liegen aufgestellt sind. Gelegentlich verschönern Gruppierungen von Palmen den Anblick.

Palmenstrand

Palmenstrand

Eigener Weg im Naturschutzgebiet (28). In Masia Blanca (32) um Campingplatz herum und über Radlbrücke über die Bahn zurück an den Strand. Weiter Rückenwind. Port Roda de Barà (35). El Roc de Sant Gaietà. Naturschutzgebiet "Els Muntanyans" (40). Holzsteg und MTB-Strecke durch die Dünen. 13:00 Mittagessen in Baixa Mar am Strand (45) Menu Musclos al vapor (Muscheln), Lluç de palangre amb patates "panadera" (Seehecht und Kartoffeln), Bier, Wein, Eis. Mittagsschlaf am Platja del Barri Marítim bis 15:15. Altafulla (48). Weil es landschaftsbedingt keinen durchgehenden Strandweg mehr gibt, wechsle ich auf die N-340, die wohl wegen der Siesta gering befahren ist und einen Seitenstreifen hat. Apfelpause in Cala Romana. Via Augusta. 16:30 Tarragona (60), historisches Zentrum mit römischem Amphitheater am Meer.

Römisches Theater Tarragona

Römisches Theater Tarragona

Anfangs verläuft die autobahnähnliche C-31B durch Industriegebiete, danach durch Pinienwälder. 17:30 Uhr Salou (72 km), Apt. Almonso Playa (ÜF 26,-), Buffet für 10,- im Haus. Der Ort ist ein Ferienort wie Bibione.

Dienstag 14.5. Wetter heiter, heiß. 8:15 Frühstücksbuffet mit gebratenem Bacon, Würstl, Eiern, weißen Bohnen. 9:00 Start auf der Strandpromenade Passeig marítim de Llevant. 9:45 Palmenfoto am Strand von Cambrils (12) auf Höhe des Parcs Arcàdia.   

Palmenstrand

Palmenstrand

Trockenes Flussbett riera de Riudecanyes. Ich gehe auf die N-340, weil ich so am sichersten durchkomme. In Miami-Platja (20) fahre ich wieder runter zur Strandpromenade. 11:00 schöne Felsenbucht.

Felsenbucht

Felsenbucht

11:15 Holzbrücke über den Riu Llastres (25). L'Hospitalet de l'Infant, Cala Bea und Cala d'Oques. Bierpause am Campingplatz. Blick auf die Felsformation Illot del Torn am Ende des Sandstrands. Ich muss über die N-340 außen rum. Erst geht es 2,5 km hoch zum Sattel (77 m) am Coll de Balaguer, dann 1,5 km runter in ein Industriegebiet mit Kraftwerk. Ich wechsle in Calafat wieder an die Küste. 13:00 - 14:30 Mittagessen in Les Tres Cales (42) im Restaurant "Esmeralda": Menu Salat, Muscheln, Steak Esmeralda (mit Schinken, Spargel, Pommes), Nachtisch (Postre) Katalanische Creme. Es ist richtig heiß und ich creme mich zum zweiten Mal ein. Einsame Landstraße neben der Eisenbahn, Ölbäume, rote Felsen. L'Ametlla de Mar (46). Bei Tageskilometer (52) endet die Straße bei einem Hotel (Mas del Guixé). Ich hätte schon vorher über die benachbarte Eisenbahn und Autobahn Richtung Casa Alia abbiegen müssen. Ein Fußweg führt die Felsenküste zur kleinen Bucht hinab, wo wieder ein Fahrweg beginnt. Die Bucht heißt Platja del Pont de "l'Àliga" und gehört schon zu Perelló. Der betonierte Fahrweg führt steil hoch zur Eisenbahn und verläuft dann parallel zu dieser vorbei an Perelló-Mar und Cap Roig. Um 16:45 "Radler"-Pause in L'Ampolla (58). Kurz dahinter beginnt das weite und ebene Ebro-Delta mit seinen bewässerten Reisfeldern. Ich bleibe am Meer bis Gola de la Bassa Roja und biege dann ab nach Diseminats. Dem starken Gegenwind bin ich ohne Windschutz völlig ausgeliefert und komme nur noch mit 7 km/h voran. Zeitweise schiebe ich sogar. Schließlich erreiche ich nach 2 brutalen Stunden Kampf gegen den konstanten Gegenwind um 19:00 Uhr Deltebre (72 km). Casa Angela (Ü 31,-). Brotzeit mit Schinken und Gorgonzola.

Mittwoch 15.5. Wetter bewölkt, dann heiter. Die Lo Passador Brücke über den Ebro wurde erst 2010 eröffnet, bis dahin gab es einen Fährbetrieb. Am anderen Ufer befindet sich Sant Jaume d'Envejá. Überall sind Reisfelder, Becken, Kanäle, so dass ich mit dem Navi auf Schotterwegen und kleinen Straßen radle. Um 8:00 endlich Frühstück in Poble Nou del Delta (13) Cafe con leche, Vanille- und Schokohörnchen. Unterwegs darf man nirgends stehen bleiben, weil man gleich von Mücken umschwärmt wird. Ich bedauere deshalb die Leute, die immer in dieser Gegend leben. In St. Carles de la Ràpita (22) erreiche ich das andere Ende des Ebro-Deltas. Graue Wohnblöcke vor grauem Felsgebirge Serra de Montsià. Am Hafen und Strand entlang und durch Montsià Mar und Montecarlo hindurch und kurz auf die N-340. Um 10:00 Uhr in Les Cases d'Alcanar (31) runter zur Strandpromenade am Kiesstrand. Originelles Verbotsschild für die Landung von Ufos.

UFO-Landeverbot

UFO-Landeverbot

Die Uferstraße endet an der Mündung des Riu Sènia bei Sol de Riu. Der Fluss stellt die Grenze zwischen Katalonien und der Comunidad Valenciana dar. Ich nehme die Brücke der N-340. Danach wieder zur Küstenstraße (38) Carretera Costa. 10:30 Brotzeit an der kleinen Felsbucht Cala del Pinar (41) mit Schinken, Gorgonzola, Baguette, Vino tinto. 11:40 Vinaròs (46) Stierkampfarena Plaça de Bous.

Stierkampfarena Vinaròs

Stierkampfarena Vinaròs

Stierkampfarena Vinaròs

Wegen Flussmündung fast bis zur N-340 ins Hinterland (50). 12:30 in Benicarló zweite Brotzeit. 13:30 Peñíscola (61), ein anziehender Touristenort mit weiten Stränden und einer malerischen Altstadt mit Burg, die auf einem Felsen im Meer liegt.

Peñíscola

Peñíscola

Peñíscola

Südlich davon schließt sich der Naturpark de la Serra d'Irta an (67). Es geht 1 km bergauf zum 11 m hohen Torre de la Badum, einem Wachturm auf einer 97 m hohen Klippe. Dieser ist vermutlich muslimischen Ursprungs, wurde laut Inschrift und Wappen 1554 vom Königreich Valencia saniert und hat interessanterweise keine Türen. Eine Schotterstraße führt 1 km in Serpentinen bis zur Küste. Dann verläuft die ausgesprochene MTB-Strecke voller Schlaglöcher immer an der Küste entlang. Platja del Pebret mit Dünen. Platja La Basseta (74) und Cala Argilaga (76). Es folgen noch zwei je 1 km lange Abfahrten, dann ist nach 13 km die MTB-Strecke im Naturpark bewältigt. 16:30 Uhr Alcossebre (82 km) Hotelname bezeichnenderweise Serra d'Irta (ÜF 52,-). Zum Abendessen die zweite Hälfte meines Mittagessens.

Donnerstag 16.5. Wetter heiter. 8:00 Frühstück. 8:30 Start. Immer am Strand entlang. Brücke über den Riu de les Coves O de Sant Miquel. Capicorb. Ermita de Sant Antoni. Torrenostra Strandpromenade (9). Gleich auf die Straße nach Torreblanca bis zum Campingplatz. Dort gibt es mal wieder ein Schild EuroVelo 8. Der EV 8 führt 13 km um den Naturpark del Prat de Cabanes i Torreblanca herum durch Schilf, Sumpf und Mücken! 10:15 Torre de Sal (22). Oropesa del Mar (28). Braune Bettenburgen bei vergleichsweise schmalem Sandstrand. Retorten-Touristenstadt. Am Yachthafen begehe ich einen schweren Fehler: Ich übersehe den kultigen Radweg auf der alten Bahntrasse an der Küste (Vias verdes del Mar) von Oropesa nach Benicàssim. Ich dagegen quäle mich völlig unnötig 650 m lang auf einer Straße hoch, die steiler als der Wurzenpass ist, gefolgt von 500 m Anstieg zum Mirador d'Oropesa (116 m).

Bahn-Radweg

Bahn-Radweg

Von dort oben sehe ich tief unter mir auf dem Radweg an der Küste lauter fröhliche Radlfahrer. So rasch wie möglich nutze ich die steile Abfahrt runter zur ehemaligen Bahntrasse. Diese verläuft dank Tunnel und Felseinschnitten durchgehend eben.

von Oropesa...

von Oropesa...

...nach Benicàssim

...nach Benicàssim

12:30 In Benicàssim (37) an der Strandpromenade Menú dia (11,-) 1. Entremeses (Vorspeisen) Wurst, Schinken, Käse. 2. Pescadilla frita (gebratener Merlan oder Wittling), Pan (Brot). 3. Postre (Nachtisch) und 1 Bebida (Getränk: Cerveza sin alcohol). Immer die Strandpromenade entlang. Parque Litoral, Playa de El Pinar. Palmen, Dünen, heller weiter Sandstrand. Südlich davon Hafen Port de Castelló (48) mit Kränen, Yachthafen und altem Leuchtturm. N-225 Industrie, Strom, Öl. Radweg neben der CV-183. Vor Almassora auf den Radweg neben der CV-18 Richtung Burriana. Brücke über Riu Millars (58). 16:30 in Burriana zum Radlgeschäft wegen quietschender linker Pedale. Leider werden nur die Pedale, nicht aber die angefressene Tretachse ausgetauscht, so dass diese weiter knirscht und ächzt. 18:00 Uhr Burriana Strand (68 km). Pension "Tere Playa" (ÜF 40,-). Brotzeit mit Surimi-Salat, Baguette, Käse, Tinto sin alcohol.

 

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