Radtour Mosel 2013
2. Tag (Sonntag, 23. Juni 2013) |
Col de Bussang - Moselquelle - Remiremont - Épinal - Châtel-sur-Mosel
Wetter: kühl, bedeckt, sonnig
8:15 Uhr Frühstück. Es ist für die Jahreszeit zu frisch.
9:15 Uhr Aufbruch zum benachbarten Pass Col de Bussang (731 m).
Gleich danach stehen wir an der Moselquelle (laut Schild „Source de la Moselle“
Altitude 715 m, Longueur du cours 550 km; laut Wikipedia Höhe auf 696,5 m und
Länge 544 km, Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz auf 59,7 m Höhe).
Col de Bussang
Moselquelle
Um 9:30 Uhr rollen wir hinab zur Moselbrücke nach Bussang (4 km). Dort beginnt der Mosel-Radweg (Voie verte) auf einer aufgelassenen Bahnstrecke. Dies hat den Vorteil, dass es keine steilen Anstiege oder engen Kurven gibt. Um zu verhindern, dass unerlaubte Fahrzeuge den Radweg benutzen oder wir zu schnell andere Straßen queren, ragen an jeder Kreuzung Schranken in den Weg, die uns jeweils zum Abbremsen und Umkurven zwingen. Zusätzlich stehen dort Verbotsschilder für Fahrzeuge aller Art mit dem Zusatz „Sauf cyclistes“ (französisch für „Ausgenommen Radfahrer“). Jaro zur deutschen Lesart: „So viel kann ich gar nicht saufen, wie ich soll.“ Bis auf diese lästigen Einschränkungen handelt es sich um eine Radler-Kultstrecke. Die Landschaft am südlichen Ende der Vogesen ist herrlich anzusehen. Allerdings ist die Ortsbebauung recht farblos und wirkt zumindest von außen etwas ärmlich. Um 10:20 Uhr erreichen wir Le Thillot (14 km), um 11:20 Uhr Vecoux (31 km). An der dortigen Radler-Rast gönnen wir uns bis 11:50 Uhr Kaminwurzen, Brot, Erdnüsse, Rotwein (Volker alkoholfreies Bier) und einen Apfel. Kurz darauf fahren wir in einen einzigartigen Fahrrad-Kreisverkehr.
Moselbrücke Bussang
Schranke
Fahrrad-Kreisverkehr
Von 12.20 bis 12:45 Uhr besichtigen wir Remiremont (37 km) mit schöner Altstadt mit Laubengängen, Hôtel de Ville (Rathaus), Église abbatiale Saint-Pierre (Kloster-Kirche St. Petrus) und dem Commissariat de Police. Da der Radweg rechts von der Mosel an der Waldgrenze am Hochufer entlang verläuft, kurzer Zwischenanstieg bis Méhachamp und La Suche sowie Abfahrt runter zur Mosel nach Éloyes (13:25 Uhr, 50 km). Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt im Moseltal auf der Straße links der Eisenbahn. Von 14:30 bis 16:10 Uhr Mittagspause in Épinal (67 km) mit Besichtigung der Altstadt und der Basilika Saint Maurice sowie Stärkung mit Döner und Starkbier 7,6 Vol% (außer Volker). Der Verkäufer antwortet auf Volkers französische Bestellversuche: „Please speak English!“
Remiremont
Es geht weiter auf einer Radler-Kultstrecke entlang dem Canal des Vosges bis Châtel-sur-Moselle (Kastell ob der Mosel). Vor der Schleuse Nomexy haben wir einen faszinierenden Blick auf den unregulierten Fluss.
Kanal
Fluss
Schleuse Nomexy
Châtel-sur-Moselle
Um 18:00 Uhr beziehen wir in Châtel-sur-Moselle (90 km) unsere Pension „Le Casteldo“, (ÜF 35 € pP.) mit Innenhof, schönen großen Zimmern und orientalischer Ausstattung. Der Wirt fährt uns mit dem Auto zur Pizzeria „Viagra“ (!) in Nomexy, weil es zu regnen anfängt. Um 21:00 Uhr kommt sogar die Abendsonne raus. Volker schafft es als einziger der hüftsteifen Kameraden noch, für ein Foto in das goldene Licht der tiefstehenden Sonne einzutauchen. Wir laufen über die Moselbrücke zurück, besichtigen und besteigen die mittelalterliche Festungsanlage Forteresse und bestaunen den Sonnenuntergang. Weil die Kinder schon schlafen, trinken wir unseren Absacker in der Gartenlaube leise.
Nur Volker schafft es noch runter in die Abendsonne
Sonnenuntergang
Tageskilometer 90
Schnitt 16,8 km/h; Fahrzeit 5:20 h
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